Zielenzig
Sehr geehrter Herr Habermann!
Bei meinen nunmehr abschließenden Arbeiten an der Familienchronik Lucht habe ich die Oststernberger Heimatbriefe im Internet durchgeblättert und dabei festgestellt, dass zwei meiner Onkels wohl auch Mitglied des Heimatkreises Oststernberg e.V. gewesen sind, da ihre Geburtstage und der Tod eines Onkels dort publiziert worden sind.
Vielleicht interessieren Sie mein kleiner Beitrag zu einer Bürgerfamilie aus Zielenzig und die in Fotokopie beigefügten Unterlagen.
Ich bin häufiger in Berlin (so auch vom 31. 8. bis 3. 9.) – ich betreue eine weitläufige Verwandte, die am Emser Platz im dortigen Seniorenheim lebt.
Falls gewünscht, können Sie mich über mein Handy erreichen, und wir können auch einen Termin in dieser Zeit vereinbaren.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Clemens Lucht
Die Lucht‘s waren Bürger von Zielenzig seit etwa 1650. Nach dem frühen Tod meines Großvaters Wilhelm Lucht im Jahre 1921, er war zuletzt Bürgermeister von Zielenzig, sind die Hinterbliebenen nach Berlin verzogen, von dort stammte meine Großmutter, und zwischenzeitlich sind die Nachkommen „in aller Herren Ländern“ verstreut.
Der älteste Sohn meines Großvaters, Georg Lucht *1896 in Zielenzig †1975 in Koblenz, hat die Familienunterlagen über die Kriegsjahre gerettet, darunter bis in das Jahr 1677 zurückgehende lnnungspapiere – Originale der Hutmacherinnung in Zielenzig – die wohl die einzigen noch existierenden Dokumente einer Zielenziger Handwerkerinnung sein dürften. Interessant für mich sind auch Eintragungen in den erhaltenen Kirchenbüchern/Taufbücher der ev. Kirche Zielenzig aus den Jahren 1625–1699. Dort (Staatsarchiv Leipzig – Deutsche Zentralstelle für Genealogie – Schongauerstraße 1) habe ich (1676?) einen Eintrag gefunden (sie beiliegende Kopie) eines getauften Kindes Elisabeth Sorothe (?), bei dem mein Vorfahre
M: Martin Lucht (das M: steht wohl für Meister) ,,Pathe“ gewesen ist.
Zu meinem Großvater Wilhelm Paul Georg Lucht (*1862 †1921) – als Sohn des Bäckermeisters Wilhelm Karl Friedrich Lucht (*1819 †1879) besuchte er die Bürgerschule in Zielenzig (nach dem noch vorhandenen Zeugnis von Ostern 1874–1875 war er im Rechnen ,,ziemlich genügend“, das sittliche Betragen war dafür „(recht gut)“. Er hat dann die Beamtenlaufbahn im Rathaus Zielenzig als Kanzlist begonnen und sich hochgearbeitet über das Magistrats- und Polizeibureau, avancierte dann (trotz oder gerade wegen seiner Schwächen im Rechnen) zum Sparkassen-Controlleur und späteren Rendanten der Städtischen Sparkasse, wurde 1893 in Personalunion Sparkassenrendant und Stadtkämmerer, und schließlich ist er 1913 für 12 Jahre zum Bürgermeister seiner Heimatstadt gewählt worden mit einem Jahresanfangsgehalt von M 4200.