Sonnenburger Moritzfest – Słonsker Maurycjada

Einer der Herrenmeister, der sich durch Umsicht, Einsatz und Tatkraft besonders auszeichnete, war der Fürst Johann Moritz von Nassau-Siegen. Zuvor als Gouverneur der niederländischen Besitzungen in Brasilien dort acht Jahre tätig, wurde er 1652 in Sonnenburg zum Herrenmeister des Ordens gewählt. Dieses Amt hatte er 27 Jahre bis zu seinem Tode inne.
Sonnenburg hat diesem außergewöhnlichen Mann viel zu verdanken:
– Neubau des Schlosses
– Restaurierung der Kirche
– Errichtung repräsentativer Amtsgebäude sowie Wohnhäuser
– Anlegen von Straßen, Gärten und Alleen
– Förderung von Handwerk, Gewerbe, Ackerbau und Viehzucht.
Zuletzt genannt, doch von immenser Bedeutung: Er erklärte die Sonnenburger zu freien Bürgern!
Das Wirken dieser Persönlichkeit wurde von den Einwohnern der Lindenstadt nicht vergessen.
Zur Erinnerung an Johann Moritz von Nassau gab es in Sonnenburg einen sommerlichen Höhepunkt: das Moritzfest.

Das Fest begann pünktlich um 14 Uhr mit einer Kostümparade durch den Ort und fand die Fortsetzung (wie schon in den Vorjahren) auf dem Festplatz im ehemaligen Böhmerschen Park in der Prinzenstraße.
Hinter den einzelnen Beiträgen steckte viel Fleiß und Mühe. Zu nennen wären: die Samba-Truppe aus Pommern, die an den Brasilienaufenthalt des einstigen Herrenmeisters erinnern sollte, ein Clown Tomi, verschiedene Kindertanzgruppen aus der Umgebung und, als deutscher Beitrag, der Männerchor aus Dolgelin im Oderbruch. – Mit Applaus wurde nicht gespart! Unter den zahlreichen Zuschauern waren auch 10 ehemalige Sonnenburger, die es sich nicht haben nehmen lassen, an diesem Tag ihren Geburtsort aufzusuchen und diesem Fest beizuwohnen. Ältester Teilnehmer war wiederum der 98-jährige Günther Seelig aus Forst in der Lausitz!
