Oststernberger Heimatbrief
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Nachtrag zum Artikel „Karl Kaiser“

Aus Heimatbrief-Ausgabe 2/2013, Seite 21, vom 20.08.2013 Heinz Habermann

Nach meinem Vortrag über Karl Kaiser sind mir von den Zuhörern zwei Fragen gestellt worden, die nur Eingeweihte beantworten können. Diese Fragen lauten:
1. Wo war das Elternhaus von Karl Kaiser in Gleißen?
2. Wie wurden die Segelflugzeuge vom Taubenberg gestartet?
Nach einiger Suche fand ich Auskunftgeber. Beide den Heimatfreunden durch kompetente Beiträge im HB lange bekannt.
Frau Christa Don geb. Leibner zeichnete den im HB Archiv befindlichen Ortsplan von Gleißen. Frau Don beschrieb mir auch telefonisch nochmals die Lage des Grundstücks.
21-NachKAiserBild1Hier nun ein Ausschnitt aus dem Plan mit dem gekennzeichneten Haus:

Heimatfreund Horst Lange lieferte die Antwort auf die zweite Frage. Wie wurden die Segelflugzeuge gestartet?
Hier sein Bericht
Die Fliegerhalle war fast mein 2. Zuhause (Jungvolk-Pimpf).
So kam es, dass ich schon mit 13 Jahren auf dem Taubenberg meine ersten „Sprünge“ machte.
Am Wochenende wurde der international bekannte Schulgleiter „SG 38“ auf einen kleinen 2-rädrigen Karren (Kullerchen) gehoben und z. T. im Laufschritt durch die Stadt zum Taubenberg geschoben – die Asphaltchaussee hatte nicht viel Verkehr; und wenn es nötig war Platz zu machen wurde das Fluggerät mit dem Schwanzleitewerk zwischen die Baumlücken geschoben und das Fahrzeug durchgewinkt. Weiter ging es. Die Flug-, Start- und Landebahn am Berg war in, d. h. gegen die Hauptwindrichtung als Waldschneise angelegt und ca. 80 m breit und 1,2 km lang. Der Schulgleiter wurde vom „Kullerchen“ abgehoben und gegen den Wind auf seine Gleitkufe gesetzt. Das war je nach Ausbildungsstand auf halber Hanghöhe oder ganz oben am Gipfel.
21-NachKaiserBild2Zwei Schüler mussten je ein kurzes Halteseil am Rumpfende sitzend festhalten und das Gummigabelseil wurde hangabwärts ausgelegt. Der Fluglehrer stand an der Flügelspitze und hielt die Tragfläche waagerecht. Er bestimmte die Startreihenfolge und gab letzte Hinweise an den Flugschüler, der festgeschnallt mit einem Sturzhelm versehen vorn auf dem einfachen Sperrholzsitz platziert war. Das etwa kindsarm starke Gummiseil wurde in eine nach hinten offenen Stahlhaken eingeklinkt und auf Kommando des Fluglehrers von 6–8 Schülern auf Spannung gebracht. Bei „LOS“ musste die Haltemannschaft das Fluggerät freigeben. So ging es am Tag 50–60 mal im Katapultstart hangab. Dann rannte die gesamte Mannschaft hinterher und musste Seil und Flugzeug hangaufwärts zurückholen – und der Fluglehrer trieb uns gnadenlos an. Ich denke es war Herr König – posthum meinen Dank für die ersten Schritte in die Luft.
Bearb: Heinz Habermann

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