Polnisch-Italienisches Flair im Landpark Mauskow am 5. Juli 2014
Wo finden wir den Landpark, fragten wir eine Passantin bei der Kirche in Mauskow. Wir folgten ihrer Handbewegung und entdeckten dann die vorbereiteten Stände mit Köstlichkeiten und Zelte für die Zuschauer. Da wo einst der Dorfteich war, liegt jetzt der Landpark.
Stanislaw Nazwalski, stellvertretender Bürgermeister von Krzeszyce/Kriescht hatte uns die Einladung des Förder- und Entwicklungsvereins „Drei (Wild)Birnen“ zukommen lassen.
Nach drei Blutbirnen, die das Ortswappen von Muszkowo zieren, hat sich dieser Verein benannt. Diese weisen auf die Sage vom segenspendenden Blutbirnenbaum hin, der einst bei der Oberförsterei Limmritz stand. Ein Ableger davon, bei der großen
Ziegelei Mauskow eingesetzt, brachte dann drei Stämme hervor. Diese trugen vor zweihundert Jahren zum ersten Mal Früchte.
Von seinen Früchten kostete noch um 1870 der Pfarrer Handtmann. Das Geheimnis um diesen Baum hatte er wohl vom Kantor Wollenberg aus Kriescht erfahren. Rosemarie Pankow hat diese Sage in ihre Sammlung der „Oststernberger Sagen“ aufgenommen. Natürlich war ich neugierig, ob es noch Hinweise auf diesen Baum gibt.
Danach wollte ich Stanislaw Nazwalski und Karol Bujny, der hier übersetzte, fragen. Doch zunächt einmal eine herzliche Begrüßung.
Ewelina Niemczyn, Vereinsvorsitzende, Ewelina Buksa, und Grzegorz Zawadzki, begrüßten die Teilnehmer um 15.00 Uhr, darunter die Gäste: Landrat Dariusz Ejchart, seinen Stellvertreter Tadeusz Dąbroś, den Bürgermeister von Krzeszyce Czesław Symeryak und aus Deutschland, Arno Jaeschke, Bürgermeister
der Partnerstadt von Krzeszyce aus Altlandsberg und Heinz Habermann, Vorsitzender des Heimatkreis Oststernberg.
Das Programm kündigte eine Vielfalt von Darbietungen an: Von sportlichen Wettbewerben zwischen 9 Orten der Gemeinde Krzeszyce/Kriescht: Kołczyn/Költschen, Krasnołęg/Beaulieu, Krępiny/Neu Dresden, Krzemów/Scheiblersburg, Brzozowa/Neuwalde, Krzeszyce/Kriescht, Łukomin/Streitwalde, Maszków/Neudorf, Rudna/Rauden, Przemysław/Louisa und Muszkowo/Mauskow
Zwischen den Geschicklichkeitswettbewerben: Wer sortiert blind die meisten Erbsen und Bohnen – wer bringt das meiste Wasser in einem löchrigen Eimer über Hindernisse ans Ziel konnten wir fotografieren,
Selbstgemachtes probieren: Brot, Kuchen, Pastete, Schinken. Wir fühlten uns wohl in der herzlich entspannten und begeisternden Atmosphäre. Wir hatten ausgiebig Gelegenheit mit Karol Bujnys Unterstützung mit den anwesenden Landwirten (600 ha „Hof“!) und Ehrengästen Gedanken auszutauschen. Wir mussten aus Zeitgründen, versehen mit einer Wegzehrung in Form von selbstgebackenem Brot und Bier, leider gegen 18.00 Uhr das Fest verlassen, nicht ohne vorher mit der Hauptattraktion des Abends, der italienisches Flair verheißende Gruppe „Paesani sound“ mit den Akteuren: Graziano Accoto, Pietro Accogli, Giuseppe Pisino ein paar Worte gewechselt und Fotos gemacht zu haben. Stanislaus Nazwalki war sichtlich stolz auf seine Tochter Katarzyna Nazwalski, die die Paesani Reggae-Musikgruppe bei ihrem Studienaufenthalt in Bari kennengelernt und zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte. Eine engagierte und fröhliche Gruppe, die ab 20.00 Uhr eigene Songs und die beliebtesten italienischen Schlager darbot.
Übrigens hat Nina Hagen, die Tochter von Eva-Maria Hagen aus Költschen, unter ihren Produktionen Reggae-Titel wie „African Reggae“.
Voller neuer Eindrücke von Mauskow und seinen Bewohnern, den Berichten vom „Landleben“ fuhren meine Frau und ich nach Berlin zurück.
P.S. Nach dem Blutknödelbaum habe ich Karol Bujny gefragt: Wenn auch beschädigt, es gibt ihn noch, dort wo die alte Ziegelei stand. Etwa 2 km vom Festplatz entfernt. Beim Wiederkommen sollten wir uns mehr Zeit nehmen. Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Mauskow.
Text: Heinz Habermann
Fotos: H. Habermann, Archiv HK