WOXFELDE/SARATOGA – heute (Zeitungsbericht um 1960)
Vor einigen Monaten war ich ein paar Tage in Woxfelde und Saratoga. Durch Kriegseinwirkung ist dort nichts zerstört worden. Alle Häuser und Bauernwirtschaften sind bewohnt und die Höfe bewirtschaftet. Die Felder sind alle bestellt. Die größeren Höfe sind verstaatlicht, die übrigen werden von polnischen Bauern bewirtschaftet. Der größte Teil der angesiedelten Polen im Warthebruch stammt aus dem Gebiet des Bug, also jetzt russisches Gebiet. Deutsche findet man im Warthebruch nur noch ganz vereinzelt. Auf den Feldern sieht es ganz ordentlich aus. An den Gebäuden wird dagegen nichts oder wenig in Ordnung gebracht, so daß gerade ältere Gebäude zum Teil eingefallen oder dem Einfallen nahe sind. Die Friedhöfe in Woxfelde und Saratoga sind so verwahrlost, daß es unmöglich ist, an die verwucherten und verwachsenen – Gräber heranzukommen. Die Gräber selbst wurden von den Polen verwüstet und die Steine und Gedenktafeln zum größten Teil – beschädigt oder zerstört. Das untere Bruch ist zur Zeit noch nicht bewohnt, da an den Abzugsgräben nichts gemacht wurde und somit die Hochwassergefahr. Die Wege im Unterbruch sind vollkommen zugewachsen und die Schöpfwerke arbeiten nicht.
Ich hoffe, daß Sie sich hierdurch ungefähr ein Bild machen können, wie es jetzt in unserer Heimat aussieht, und wünsche, daß dieses schöne Gebiet recht bald wieder in deutsche Hände kommt.
Zeitungsbericht um 1960