Unsere Leser schreiben
Lieber Herr Habermann,
auf diesem Weg möchte ich Ihnen und den Herren Tillack und Praetsch einmal ganz herzlich danken für die Mühe, die Sie sich mit unserem Heimatkreis und dem Heimatbrief machen. Ich war auf unserem Treffen anlässlich des 60-jährigen Bestehens des Heimatkreises in Tegel, leider nur die Einzige aus Alt-Limmritz. Von der Gestaltung dieses Beisammenseins der ehemaligen Oststernberger war ich sehr beeindruckt, insbesondere von den wirklich interessanten Wortbeiträgen aller. Wer hätte vor 60 Jahren gedacht, dass es solch ein Treffen gemeinsam mit den heutigen polnischen Bewohnern unserer Heimat einmal geben würde. Deshalb ist es umso erfreulicher, das freundschaftliche Miteinander auf so einer Veranstaltung erleben zu können.
Meine Mutter, die zu Lebzeiten kein Heimatreffen ausgelassen hat und die sich dem sehr verbunden fühlte, wäre ganz sicher wieder gerne dabeigewesen. Ihr verdanke ich durch viele Erzählungen, dass meine Gedanken und mein Interesse an unsere Heimat nie verblasst sind.
Ich hoffe, dass Sie und die anderen Herren noch lange Ihre Tätigkeit mit Freude und zum Wohle aller Heimatfreunde ausüben können.
Herzliche Grüße von Ihrer Limmritzerin
Vera Kynast, früher Limmritz, jetzt Fuhrenblick 19, 38165 Lehre.
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Es ist Abend geworden, die Gäste sind abgereist und fast alle können sich nun zu Hause erholen. Nur Zsussa und Wolfgang werden sich doch noch eine Übernachtung in Sopron gönnen und morgen früh die letzten Kilometer ausgerechnet nach Balatonfüred fahren. Da wartet jetzt der große Obstgarten. Während wir hier sonniges Frühlingswetter haben, regnete es „da unten“ in Österreich. …
Nun werde ich mit vielen frohen und dankbaren Gedanken gleich für die vielen Grüße und Überraschungen danken, die mich so sehr erfreuten, in diesen, meinen „Festwochen“. Ich wollte ja ein großes Fest feiern und deshalb kleine Gruppen im Haus versammeln. Der Höhepunkt war über das Wochenende mit jungen und alten Lieben, die mein Leben begleiten. Da wurden viele Erinnerungen geweckt.
Unsere Älteste war Gretel (geb. Sperling) aus Sternberg. Sie war zwei Jahre in Kemnath, zuerst als Pflichtjahrmädchen, dann als Hauswirtschaftslehrling. Die jüngsten Gäste waren Lina und Imke Wolpers, die Ur-urenkeltöchter von Onkel Fritze Rittwagen, der u.a. in Zielenzig „Sparkassen-Rendant“ war und bei der Kartoffelertnte in Kemnath „Marken“ gegeben hat. Das war in den 20er Jahren, da schickte Vetter Fritz Rittwagen dann mit Pferd und Wagen die Winterkartoffeln zur Familie mit den drei Töchtern nach Zielenzig.
Ich will euch aber nicht mit alten Geschichten langweilen – alte Leute haben das ja sowieso an sich. Wer dabei war, weiß es!!
Trotzdem hat mich vorhin Maria (79 J.) nach den Zusammenhängen gefragt, mit ihr war ich 1954/55 in der Landfrauenschule Obernkirchen.
Und als Ergänzung: Neffe Joachim, der Enkelsohn von Fritze Rittwagen mit Frau, Tochter, Schwiegersohn und den beiden Enkeltöchtern (s.o.), dann Ottos Nichte Zzussa mit Partner Wolfgang, Karin, die Tochter meiner ersten Schulfreundin mit Falk aus Oranienbaum. Die Kinder Robert und Melanie mit Linus und Marit waren am Sonnabend angereist und haben mit Freude und Hilfe den Tag gestaltet.
Für mich war es schön! Danke!
Danken will ich nun aber für die Spenden zur Einrichtung eines „Oststernberg-Museums“ in dem wieder erstandenen „Johanniter-Haus“ in Zielenzig (Sulecin).
Dieses Haus der Deutsch-Polnischen Begegnung soll auf Wunsch der jetzigen Bewohner Erinnerungen der Bevölkerung bis 1945 sammeln.
Friedel Remenyi, Halligstraße 29, 33729 Bielefeld.
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Guten Tag lieber Manfred Tillack,
wenn auch mit etwas Verspätung, so möchte ich mich doch ganz herzlich für die Glückwünsche zu meinem 75. Geburtstag bedanken. Ich habe mich sehr über die schönen alten Ansichtskarten von Woxfelde gefreut, habe ich doch auf dem elterlichen Bauernhof Fritsche meiner Mutter in Woxfelde, so unbeschwerte Kindheitserinnerungen. Geboren bin ich im Johanniterordens Krankenhaus in Sonneburg (Slonsk). In meinem ersten Lebensjahr wohnten wir in Kriescht, dann zogen wir nach Landsberg/W., Friedrichstraße 76, wo ich bis zur Flucht am 30. Januar 1945 die Knabenvolksschule III besuchte. Anliegend eine Kopie vom Schülerausweis, den ich durch Zufall bei der Flucht dabei hatte und bis heute im Original besitze. Meine Mutter, Elisabeth Freudenberg geb. Fritsche, hatte den Oststernberger Heimatbrief seinerzeit abonniert und seit ihrem Tod beziehe ich ihn mit großem Interesse weiter.
Herzliche Grüße aus der schönen Lüneburger Heide
Manfred Freudenberg, C.-F-.Goerdeler-Straße 11, 29514 Soltau.
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Werter Herr Tillack,
mein Name ist Erna Rohbeck, geb. Fest, geb. am 29.4.1932 in Sternberg/Nm., Grundhof 4a. Meine Eltern, Emil und Clara Fest sind in Koritten geboren, aber seit langem verstorben. Meine Schwester Gertrud Schulz geb. Fest wohnhaft in Pfaffendorf, OT Kundersdorf, ist seit Langem in Ihrer Kartei. Ich bin der alten Heimat sehr verbunden. Besuche werden öfter organisiert, da wir dort auch gute Bekannte haben. Zur Unterstützung des Heimatkreises habe ich auch mehrmals eine Spende überwiesen. Aus unserer ehemaligen Schulklasse in Sternberg haben vor Jahren fünf Schülerinnen uns wiedergefunden und haben jetzt schon über Jahrzehnte gute freundschaftliche Verbindungen. Das sind Ingeborg Brandt geb. Lusenskym, Anneliese Moll geb. Paelch, Ursula Lehmann geb. Lohren, Marianne Ganz und ich. An dem kleinen Sternberger Treffen in Müllrose haben wir Freundinnen aus Berlin, Welzow und Beeskow regelmäßig teilgenommen. Darüber hinaus aber auch mehrere runde Geburtstage in schöner Familienrunde verbracht. Zum Teil auch mit M. Ganz aus Wald im Schwarzwald und U. Lohren aus Lüneburg. Also Freundinnen über Jahrzehnte.
Ich wünsche Ihnen und dem Vorstand gute Gesundheit, Freude und Kraft um alle Anforderungen gut zu bewältigen. Herzliche Grüße Ihre
Erna Rohbeck, früher Sternberg, jetzt Goethestraße 12b, 15848 Beeskow.
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Sehr geehrter Herr Tillack,
herzlichen Dank für die schöne Geburtstagskarte zu meinem 75. Geburtstag.
Im Heimatbrief 3/2010, S. 31, fragt Herr Siegfried Behrendt aus Berlin nach Erinnerungen zum 24. Juni 1945. Ich war damals 9 Jahre alt und kann mich an diesen Tag noch gut erinnern. Auf diesem Treck von Zielenzig nach Frankfurt/O. war ich mit Mutti und meinem Brüderchen, das erst im Januar 1945 zur Welt kam, dabei. Mutti fuhr den Kinderwagen und ich zog den Karren. Wir haben zwei oder drei Nächte in Scheunen übernachtet bis wir Frankfurt erreichten. Das Vieh stand noch in den Ställen, die Bauern waren schon vor uns weg. Mutti versuchte noch eine Kuh zu melken, um etwas Milch für das Baby zu bekommen. Leider ist der Kleine dann doch gestorben (verhungert). Schlimme Erinnerungen! Ihre
Gertraud Borowski, geb. Conrad, früher Zielenzig, jetzt Auf dem Kiewitt 14-18, 14471 Potsdam.
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Lieber Herr Tillack,
ich bedanke mich sehr für den Glückwunsch zu meinem 90. Geburtstag. Das Rathaus in Sternberg weckt wieder Erinnerungen. Oben wohnte außer dem Bürgermeister die Familie des Wachtmeisters Brenz. Mit Günter Brenz habe ich ange-fangen zur Schule zu gehen. Unten war neben dem Bürgermeister-Büro die Sparkasse untergebracht. Da habe ich für das Preisausschreiben zum Weltspartag 1929 meinem ersten Aufsatz eingereicht. „Wenn ich groß bin, werde ich Soldat. Dann spare ich mir viel Geld. Dann kaufe ich mir einen Bauernhof. Ich halte nur Knecht und Magd. Heiraten zu dumm, da fällt man manchmal rein“. Soldat musste ich werden. Geld habe ich dabei nicht gespart, aber die Heimat und Hab und Gut verloren. Knecht und Magd habe ich mir nicht gehalten, aber in 60 Jahren erfahren, dass heiraten doch gar nicht so schlecht ist. Als Trostpreis habe ich damals (1929) ein Sparbuch über 3 RM bekommen.
Mit bestem Gruß
Helmut Schade, früher Sternberg, jetzt Von-Heß-Weg 1, 20535 Hamburg.