Unsere Leser schreiben
Werter Herr Tillack,
vorab die besten Wünsche für ein gutes und gesundes Jahr 2010. Da ich im Sommer 2009 erstmals seit unserer Vertreibung Kontakt zu einem Cousin aus Herzogswalde bekommen habe und in ständigem Kontakt mit ihm stehe, habe ich ihm viel von unseren Treffen in Tegel sowie über den Heimatbrief erzählt. Er würde sich sehr freuen, ihn auch zugeschickt zu bekommen … Vielleicht ist auch beim nächsten Treffen, wenn es die Gesundheit erlaubt, dabei. Hier seine Daten: Reinhard Schulz, ehemals Herzogswalde, Von-Gahlen-Straße 3, 33129 Delbrück.
Mit freundlichem Gruß
Christel Vetter (geb. Schulz),
Lily-Braun-Straße 4, 12619 Berlin.
Sehr geehrter Herr Winkler,
es ist doch schön immer wieder unsere Heimatzeitung zu lesen. Ein Dank, daß es sie gibt.
Den Bericht eines Heimkehrers, O.-K. Barsch, Sommer 1944, „Meine Erinnerungen an das Kriegsende“, habe ich mit großer Spannung gelesen. Ich würde mich gerne mit diesem Heimkehrer in Verbindung setzen. Ich habe an Sie eine große Bitte, haben Sie die Adresse, können Sie mir diese zukommen lassen?
Am 30. oder 31.1.1945 waren bei uns über dem Scheunenflur in Heu und Stroh drei deutsche Soldaten versteckt. Gerade an diesem Tag kam ein Kutschwagen mit Russen die Dorfstraße entlang gefahren und gerade bei uns vorbei gefahren. Sie haben sonst jeden Hof betreten. Es ist der Ort Dammbusch bei Költschen vor Landsberg/Warthe. Abends gingen die Soldaten wieder los Richtung Küstrin/Oder, sie wollten sich durchschlagen und sagten, wir werden Dammbusch nie vergessen.
Günter Horn,
früher Dammbusch, jetzt Siedlung Nr. 4, 15324 Letschin/Oderbruch.
Sehr geehrter Herr Tillack,
von meiner Bekannten – Frau Inge Schilling – bekam ich den Heimatbrief, da ich bei den Geburtstagsadressen sogar meinen Namen fand denke ich, ich habe ein Stück Heimat gefunden. Meine Oma mütterlicherseits ist Frau Else Fischer, geb. Anders (nach der Flucht in Berlin umgekommen). Unsere Familie wollte den Bomben entkommen und die Oma nahm uns (1943 in Sonnenburg) auf. In der Frankfurter Straße 17, wo sie im Haus des Bruders, Max Anders, wohnte, unten das Frisörgeschäft. Auch Tante Grete, die Schwester beider, wohnte dort bis zu ihrem Krebstod. Desgleichen war Frau Gertrud Ueberschar (Tochter von Hedwig und Max Anders) mit ihren Kindern im Haus. Es waren schöne Jahre bis zur Flucht. Herr Georg Schilling hatte mit meiner Mutter einen lebhaften Briefwechsel, auch der „Sonnenburger Anzeiger“ sorgte dafür, dass alte Erinnerungen frisch blieben. Bei der Fa. Hilmer (München im Hauptbahnhof) fand ich viele Postkarten zu unserem Osten, da ging ich nun hin, um weitere zu finden. Aber der Verkäufer sagte mir, dass viele Polen fast alles aufgekauft haben, „sie wollen wohl nicht, daß wir uns erinnern“.
Ich bin auch ab und zu auf Flohmärkten und werde dort schauen, nur sind diese Postkarten nie sortiert. Dennoch werde ich es versuchen.
Nach Sonnenburg möchte ich nicht mitfahren. Meine Kindheits-Erinnerungen sollen mir eine Insel bleiben. Ich könnte es nicht ertragen, das Haus von Onkel Max und gegenüber Tante Emma (Siebert) von Polen bewohnt zu sehen. Omas schöne Möbel, auch alles von Tante Emma, nebenan hatte ich Klavierstunde (bei Frl. Linke). In der Gastwirtschaft von Waldows übte ich. Die Schule, die Kirche jetzt katholisch. Das Schloß verfallen, das wäre zu viel für mich.
Am 31.1.1945 zogen wir zu Fuß los bis Küstrin, alle Alten blieben. Nur meine Großmutter väterlicherseits sah ich lebend wieder als wir über Wien (2. Flucht mit US-Tieffliegerbe- schuß) über Bayern, Hannover wieder in Berlin ankamen, das Haus der lieben Großeltern in Trümmern … Aber ich blicke nach vorne: mutig, dankbar rückwärts und gläubig aufwärts. In diesem Sinne alle Guten Wünsche für 2010.
Ihre Ingelore Streng,
Georgen-Straße 85, 80798 München.
Liebe Tillacks!
Auf diesem Wege möchten wir uns bei Euch noch einmal bedanken, daß Ihr es maßgeblich mitgestaltet habt, einen Gedenkstein für die ehemaligen deutschen Friedhöfe in Neudorf und Rauden zu ermöglichen. Dankbar bin ich auch, daß Mutti (Martha Dietze, geb. Brunsch) dies erleben durfte. Die Erinnerungen an diese Zeit in Neudorf sind bei ihr noch ganz wach und wir sprechen oft über diese Zeit. Leider ist bei mir die Zeit knapp bemessen, ich würde manches gern schriftlich festhalten zur Erinnerung für Enkel und Urenkel. Wir wünschen Euch Spaß beim Rückblick auf dies schöne Fest und verbleiben mit lieben Grüßen
Marita und Peter Mehlbeer und Martha Dietze,
früher Neudorf, jetzt Lübecker Straße 268, 19059 Schwerin.
Ich muß mich doch endlich einmal beimachen und mich bei Ihnen bedanken, daß ich den Heimatbrief erhalten habe. In der ersten Ausgabe war etwas über meinem Heimatort darin, worüber ich mich riesig gefreut habe. Der Artikel „Auf den Spuren der Vergangenheit, Neudorf – gestern und heute“, hat mich sehr interesssiert und erfreut weil da Bilder von den vier Grogers und Herrn Stelke darin waren. Ich war nämlich von 1939 bis 1945 bei der Familie Groger als Kindermädchen und Haushaltshilfe beschäftigt. Wir waren auch zusammen auf der Flucht. Später haben sich unsere Wege getrennt. Als ich Rentnerin wurde, konnte ich nach Westdeutschland fahren. Eberhard Groger hat mich einige Male eingeladen und auch Rosemarie, die in Sarstedt wohnte, habe ich dort getroffen. Ich bin 85 Jahre alt, aber die Erinnerung an das Gut und den Ort Neudorf ist noch sehr wach.
Ich habe Weihnachten den Heimatbrief das erste Mal erhalten, vorher hat mich Rosemarie Grimm, geb. Groger immer damit versorgt.
Der oben genannte Artikel hat mir das Weihnachtsfest sehr versüßt. Es war eine große Freude überhaupt aus der Heimat zu hören, es erfreut mich immer sehr. Machen Sie bitte weiter so.
Charlotte Hoppe, geb. Skopp,
früher Neudorf, jetzt Lindenstraße 17, 14641 Nauen.
Sehr geehrter Herr Tillack,
für die Bilder von der Einweihung der Gedenksteine in Neudorf und in Rauden möchte ich mich recht herzlich bedanken. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Es sieht doch etwas gepflegter aus als noch vor einigen Jahren. Leider habe ich nicht einen Einzigen erkannt. Waren das alles Landsleute aus Neudorf? Anbei ein Bild, was ich Anfang der 90er Jahre gemacht habe, als ich in Rauden, Neudorf und Dammbusch war. Es ist der Friedhof in Rauden, wo symbolisch ein Grabhügel und ein Kreuz aufgestellt war, um wahrscheinlich den Friedhof zu kennzeichnen …
Für die neue Aufgabe wünsche ich Ihnen alles Gute und verbleibe mit freundlichen Grüßen
Berhard Lange,
Ermslebener Weg 4, 10713 Berlin.