„Waschzettel” RITTERGUTSDÖRFER
Chronik der Rittergutsdörfer Kohlow, Zerbow, Schmagorei,
Lieben im Ostgebiet des Landes Brandenburg.
Von den Historikern wird die Regionalgeschichte vernachlässigt, besonders die Dörfer und Kleinstädte der Neumark, die verloren gegangen sind. Über verlorenes Land wird in Zeiten der Euphorie ungern geschrieben. 800 Jahre deutscher Geschichte lassen sich nicht verdrängen; sie sitzen tief im Bewusstsein der Deutschen. Wir zollen unseren Vorfahren, die gravierende Einschnitte durch Kriege und Bedrängnisse vom Mittelalter bis zur Neuzeit überwunden haben. Unmenschliche Strapazen sind mit immer neuem Lebensmut überwunden worden, die heute noch Achtung verdienen. Festgekrallt ist der Zweite Weltkrieg, der unendliches Leid für Viele gebracht hat, sogar die Vertreibung von Scholle und Hof Der Verfasser der Chroniken fühlt sich wie die Repräsentanten und Bewohner der Rittergutsdörfer zur Bewahrung des Verlorenen verpflichtet, um Unrecht nicht Recht werden zu lassen. Vor unseren Herrgott tretend und unsere Sünden bekennend, vergibt er uns. So sind wir auch gehalten, denen zu vergeben, die gravierendes Unrecht getan haben, uns von Scholle und Hof zu vertreiben. Richter ist allein der Heiland, dem wir uns beugen.
Lebensweisen, Bräuche, Freuden in der Kindheit und Trübsal dieser kolonisierenden Deutschen sollen nicht vergessen werden, bevor die letzten Fragmente “vom Winde verweht sind”. Auch für die polnischen Bürger in den für sie neuen Gebieten sind diese Chroniken gedacht, die von deutscher Opferwilligkeit, von Erfolgen und Bürden berichten, auch an ihre Tüchtigkeit, die bis heute nachwirkt.
Erst wenn diese Zusammenhänge den Deutschen und Polen offen liegen, können die heutigen Bewohner der ehemaligen Rittergutsgebiete die Vergangenheit und Zukunft richtig einschätzen. Es muss ein Weg im vereinten Europa gefunden werden, der Konsens und Gleichstand erzeugt, dass dieser Weg möglich ist, davon ist der Verfasser dieser Chronik überzeugt.
Heinz W. Linke