Aus der Redaktion
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
nach dem Heimatreffen am 1. Juni in Berlin-Tegel, unterbrochen von einigen Urlaubstagen im Spreewald, machten wir (meine Partnerin und ich) uns auf den Weg nach Zielenzig. Frei nach dem Motto: Wenn ich schon mal dort in der „entfernteren Nähe“ bin, möchte ich einen kurzen Abstecher nach den Ursprügen eines Familienteils, der Großeltern, des Vaters sowie meiner Tanten Dora und Fridl wagen.
Es sollte nur ein kurzer Besuch werden, Anlaufpunkt war das Johanniterhaus, wo wir sehr freundlich empfangen wurden. (Frau Reccius, meine Partnerin berichtet als Unbeteiligte in dieser Ausgabe mehr darüber.) Hier zeigte uns Frau Maria Szpilewska auf einem sehr farbenfrohen und historisch bezogenen Stadtplan, der mich sehr beeindruckte, den Bereich der Breitestraße, in der das Haus meiner Großeltern stand. Gar nicht weit entfernt vom Johanniterhaus.
Einige Aspekte meiner Spurensuche sind nun offengelegt, manches ist noch verborgen und einiges wird nie geklärt sein. Auf Geburtstagsfeiern und Familientreffen wurde viel über die verlorene Heimat gesprochen. Als Kind nichts verstanden, als Jugendlicher das Thema ignoriert. Erst als junger Erwachsener entwickelte sich langsam die Akzeptanz für ein nicht immer diskussionfreies aber friedvoll und ohne Schuldvorwürfe verlaufendes Gesprächsthema.
Leider, und das bedauere ich sehr, hat mein Vater keine schriftlichen, familiär bedingten Erinnerungen hinterlassen.
Ich wünsche Ihnen schöne sommerliche Tage
Michael Praetsch