Eine heute 94-jährige erinnert sich:
Das schrieb mir Fedor von Zobeltitz 1932 in mein Poesiealbum:
Du bist noch jung und die Augen funkeln
Du stehst im Hellen und nicht im Dunkeln
Und jedem erzählt dein plaudernder Mund
Wie froh du bist und wie lebensgesund.
Erhalt dir den Frohsinn liebes Kind
Wenn auch einmal Trübes ins Leben dir rinnt
Es rät dir ein alter Optimist
Bleib immer, Mariannchen, so wie du bist.
Sei gegrüßt Buschi
Von Deinem alten Wahlonkel
Fedor von Zobeltitz
„1932 im Dezember hat er meiner Tante dieses Gedicht in das neue Poesiealbum geschrieben“, schreibt mir Marlen Schmitt, aus Bad Soden „Gestern waren wir bei meiner Tante bei Heidelberg und haben ihren 94. Geburtstag gefeiert. Dabei habe ich sie nach den Brüdern von Zobeltitz gefragt. Mein Großvater Walter von Zur Westen war mit Fedor von Zobeltitz befreundet. Sie hatten sich über den Verlag Velhagen u. Klasing kennengelernt bei dem beide in der Sammlung illustrierter Monographien, herausgegeben von Hans von Zobeltitz, veröffentlicht haben.
Fedor von Zobeltitz hat das Gut Spiegelberg verwaltet, mein Großvater weilte im Sommer dort auch zu Besuch. Unter anderem brachte er einen Igel mit aufs Gut, der eigentlich die Schaben in der Küche seiner Mutter fressen sollte. Er wurde aber von der Köchin, mit Brötchen in Milch getunkt, gefüttert und fand das schmackhafter als die Küchenschaben. Also hat der Großvater ihn aufs Land gebracht, wo er noch drei Jahre lebte. Fedor von Zobeltitz war zweimal verheiratet. Die erste Frau ist mit dem Grafen Wolzogen, dem das Kabarett „das Überbrettl“ gehörte, davongelaufen. Die 2. Frau, Martha Tützer (1872–1949), war eine reiche Jüdin, die zum Erhalt des Gutes Spiegelberg beitrug. Die Tochter aus dieser Ehe spielte sehr schön Flöte. 1934 ist Fedor v. Zobeltitz an einem Sarkom gestorben.
Soweit unser Wissen über Fedor von Zobeltitz. Außerdem gibt es in Wikipedia noch mehr Wisssenswertes…“
Maren Schmitt