Naturdenkmäler der Umgebung von Sulecin
Am 23. März fand im Johanniterhaus, Zielenzig, ein viel beachtetes Seminar unter der Leitung seines Direktors Jacek Cieluch mit dem Titel Naturdenkmäler der Umgebung von Sulecin statt. Der Konferenzraum konnte die etwa 80 Teilnehmer aus Polen und Deutschland kaum fassen. Ihnen wurde auch ein interessantes Programm mit kompetenten Referenten attraktiv geboten.
Zunächst erfuhren die Teilnehmer im Beitrag „Natur und Landschaft im Kreis Sulecin“ von Andrzej Mikutel die ganze Spannbreite der geologische Entwicklung in der Umgebung unserer ehemaligen Kreisstadt. So den Grund, warum Erdöl gefunden und Braunkohle abgebaut werden konnte und warum Mineralwässerschichten existieren. Jetzt wissen wir es ganz genau: Die Postum ist, von der Quelle bis zur
Mündung, genau 77 Kilometer lang. Und der Grund, warum die Postum im Winter kaum zufriert, ist das Gefälle und die dadurch bedingte Fließgeschwindigkeit durch den Höhenunterschied von 150 auf 10 Meter. – Ein beispielhaft lebendiger Vortrag.
Im zweiten Vortrag referierte Ryszard Orzechowski über die „Geschichte des Naturschutzes im Gebiet der Lagower Landschaft – Pflanzen und Tiere“, im Wesentlichen über eine Bestandsaufnahme mithilfe Satellitengestützter Lokalisierung von seltenen Pflanzen und Tieren. Beachtlich die Populationszunahme in den untersuchten Zeiträumen und der Zuwachs an Spezies gegenüber der Kenntnis zu deutscher Zeit. Leider war unserem hervorragend übersetzenden Dolmetscher Gregorz Zaloga vorher nicht das Manuskript zur Verfügung gestellt worden. So konnten die Zuhörer nur in etwa erraten, um welche Pflanze es sich handelte.
Nach der Kaffeepause ging es weiter, diesmal mit einem Referat von Dr. Ulrich Winkler über „Die ehemalige Preußische Forstwirtschaft in Brandenburg unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse in der Försterei Bechensee im Buchwald des Sternberger Landes vor 1945“.
Ein Vortrag von besonderem Informationsgehalt für die anwesenden Oststernberger. Ist der Referent doch der Sohn des ehemaligen Oberförsters Bechensee, der später auch den Beruf des Vaters ergriffen hat. Wir erfuhren auch viel über Furniereichen, die besondere Verantwortung der Förster und die ganze Forstwirtschaft sowieso. Ein persönlicher Brückenschlag zur jetzigen Oberförsterei Lagow wurde durch die Überlassung der geretteten Forstkarte vollzogen.
Anstelle des verhinderten Bürgermeisters Deptuch sprach der Vorsitzende des Stadtrates Leon Szczepanski das Schlusswort und verabschiedete die Teilnehmer.
Als Teilnehmer wünscht man sich weitere Seminare dieser Qualität.
Text und Fotos: H. Habermann