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Mein Name ist Heike Schuhmacher, geb. Hoppenheit. Ich bin schon lange auf der Suche nach meiner Familie. Mein Großvater Willi Günter Hoppenheit ist am 31. Oktober 1914 in Petersdorf/Oststernberg geboren. Im Mai 1940 ist er in Frankreich gefallen. Mein Vater war damals drei Jahre alt und hat keine Erinnerungen an seinen Vater. Die Eltern von meinem Großvater lebten noch bis 1945 in Petersdorf. Ich habe eine Karte, die wohl im Heimatbrief veröffentlicht wurde, woraus hervorgeht, das ein Gustav Hoppenheit noch bis 1945 in Petersdorf wohnte. Da es der einzige Hoppenheit im Ort war, vermute ich, dass es mein Urgroßvater war.
Vielleicht gibt es ja noch jemand, der etwas weiß oder es gibt vielleicht sogar noch Angehörige? Mein Großvater hatte wohl einen Bruder. Meine Großmutter war Hedwig Hoppenheit, geb. Gänsler. Geboren am 25. April 1913 in Poppschütz. Sie hat bis 1944 mit meinem Vater in Lüben gewohnt. Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Heike Schuhmacher, Marschnerstr. 18, 01307 Dresden, Tel. 03 51/4 41 87 65.
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Lieber Gerhard. liebe Frau Verworner,
mit dem Oststernberger Heimatbrief 2/2009 ist nun der letzte Teil meines Beitrags „Hochzeitsreise in die alte Heimat, 07. bis 26.08.1959“ den Heimatfreunden mitgeteilt worden. Für die Mühe und den großen Zeitaufwand, diese Arbeit zu leisten, sowie für die vertauensvolle Zusammenarbeit danke ich ganz herzlich. Wir werden jetzt täglich an unsere Erlebnisse vor 50 Jahren erinnert. Manch einer mag heute bestimmte Aussagen als sentimental bewerten, doch vor 50 Jahren wirkten ja die Kindheitserinnerungen und die täglichen Erlebnisse in der durch die neuen Bewohner geprägten alten Heimat stark auf uns ein.
Als interessierter Leser des Oststernberger Heimatbriefs möchte ich mich auch ganz herzlich für Eure vorbildlichen Leistungen als Redakteur und Schriftleiter bedanken. Länger als 10 Jahre habt Ihr für diese Aufgaben ehrenamtlich gearbeitet. Mehr kann man für die Oststernberger nicht leisten. Alle Gute, insbesondere Gesundheit für noch viele glückliche gemeinsame Lebensjahre wünscht verbunden mit herzlichen Grüßen
Helmut Munkow, Schulzendorfer Str. 26, 15732 Eichwalde.
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Auszüge aus einem (gekürztem) Leserbrief
von Herrn Peter Gierke,
Frahmredder 126, 22393 Hamburg
Moin moin Herr und Frau Verworner,
ich bin ein waschechter Berliner. Und davor kommen die Groß-Ahnen aus Oststernberg – Crossen – Schwiebus NM bzw. Friedberg/Warthe NM und Rügen.
Ich bin in Berlin geboren, Baujahr 1940. Von ca. 1942 bis Januar 1945 habe ich meine Kindheit bei meiner Großtante/Großonkel in der Topper – Abbau – Sorge und Topper verbracht. Viele lebhafte Schlüsselerlebnisse und vielleicht manche traumatische Eindrücke am Ende der Kriegszeit sind bei mir haften geblieben. So habe ich mit meinem Cousin Herrn Wolfgang Freyer unsere gemeinsamen Spielstätten in der NM Ahnen-mäßig zu durchforsten begonnen. Auch mit unseren Besuchen wurde das eine oder andere wieder aufgefrischt – der Erinnerungsfunke sprang oft über. Und es geht weiter mit dem Forschen an den Kleinigkeiten. Gott-sei-Dank, hat mir der Herrgott ein gutes Gedächtnis gegeben . . .
Auch in dem Brief 2/2009 waren einige Artikel enthalten, die mir Anstoß gegeben haben – Eisenbahn im Kr. Oststernberg. Denn als Kind bin ich oft mit meiner Mutter von Topper nach Lagow gefahren. Mit dem Dampfzug der 1000-Türen! Ich stand dann immer am Zugfenster, wenn wir über das Viadukt in Lagow fuhren. Zum Zahnarzt Fr. Schulz (Johanniterstr. 22) mussten wir auf die Altstadt-Seite über die Brücke – links und rechts Wasser – November – leichter Nebel – die kahlen spießigen Linden – für mich im tief liegenden Kinderwagen furcht erregend! Auch der prakt. Arzt Dr. v. Ahlfeld in der Johanniterstr. 18 war nur so zu erreichen. Meine Verwandten, Onkel Willi Freyer und Familie wohnten dagegen in der Neulagower Str. – Siedlung Sonnenschein – gegenüber dem Sägewerke. So berührt mich auch der Artikel „Erinnerungen einer 76-jährigen Lagowerin“; Tiergartenhöhe, Dr. Giesecke usw. Herr Freyer hatte im letzten Jahr Kintakt mit dem Sohn von Dr. Giesecke. Ich selbst habe hier das alte Haus in der Ringstr. und das Neue in der Spiegelbergerstr. fotografiert. Das neue Haus wird noch heute als Ärztehaus genutzt. Eine strenge Zeit. Man kann verzeihen aber nicht vergessen! Irgendwas bleibt doch haften.
Doch noch ein Wort zu dem Artikel „Bahnkatastrophen 1942/43 nahe Topper“. Der hier erwähnte Karl-August Jahnke war ein Großonkel von mir. Unterschwellig kann ich mich an Gespräche der Alten (Oma Martha Gierke, geb. Freyer mit Wilhelm Sommer) daran erinnern. Nach dem Motto, da war was! Mensch, hätte man bloß früher mehr aufgeschrieben und gefragt, dann hätten wir es heute leichter mit den Memoiren. Im Herbst 1944 habe ich, 8 Wochen nach einer Bein-Operation, im RAD-Krankenhaus am Bhf. Wutschdorf gelegen. Auch hier konnte ich noch Spuren mit Hilfe einiger Wissenden finden. Alles hinterlässt Spuren, man muß sie nur zu finden wissen! Und das ist oft sehr mühsam.
Ich selbst habe zu den Leuten, welche auf dem Ex-Hof Kutzner in Topper – Abbau – Sorge / Klodnica leben, ein gutes freundschaftliches Verhältnis. Der Junior Herr Gomölka ist der Dorfschulze vom Ort Klodnica. Hier wird jetzt schon wieder viel gefragt – wie war es damals – habt ihr Bilder – erzählt was von damals. Frau Jenny Terkowski, Herr Martin Ribotzki und Herr Alfred Warmbold haben mir/uns mit vielen Erinnerungen auf die Sprünge geholfen. Im nächsten Jahr werde wieder mal hinüberfahren. Ich habe einen gleichaltrigen Freund, welcher polnisch spricht und das öffnet die Herzen, es erleichtert die Verständigung.
Nochmals von mir vielen Dank und vielen Grüßen aus der Stadt mit der Nase im Wind,
Ihr Peter Gierke.
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Herr Hartmut Tiesler, Frankenstr. 3, 67278 Bockenheim/Weinstr., sandte der Redaktion einen
Zeitungsbericht (Die Rheinpfalz, 08. September 2009) über den gebürtigen Zielenziger Komponist und preußischen Hofkapellmeister Johann Gottfried Piefke.
(Zusammenfassung des Zeitungsartikels durch MP)
Habe die Ehre, Herr Piefke
In der Kleinstadt Gäserndorf nahe Wien wurde am 09. September 2009 zur Erinnerung J. G. Piefkes ein modernes Denkmal in Form einer Klangskulptur eingeweiht. Diese Skulptur besteht aus einer rund drei Meter hohen, halbrunden Stahlplatte. Daran ist eine Metallscheibe mit einer Federstahlzunge angebracht. Dreht nun ein Besucher des Denkmals an dieser Metallscheibe, erzeugt diese wie bei einem Plattenspieler einige Töne. Leider berichtet der Verfasser des Artikels nicht darüber, welche Töne erzeugt werden!
Nach der Schlacht von Königgrätz (03. Juli 1866) nahm die Preußische Armee in Gänserndorf Quartier. Bei der Siegesparade am 31. Juli 1866 wurde unter Leitung von Johann Gottfried Piefke sein gerade komponierter „Königgrätzer Marsch“ uraufgeführt. In den folgenden Jahren wurde der Name Piefkes von den Osterreichern mit einer abschätzigen Deutung versehen.
Spottend sprachen (oder sprechen noch heute?) die Österreicher über die Deut schen als „Piefkes“. Der Grund für den Spottnamen sei, so Rudolf Gruber (Verfasser des Zeitungsartikels) „eine infame Lügenpropaganda, die katholische Kreise am Habsburger Hof gegen die verhassten Preußen in Umlauf gebracht haben. Demnach sei der Hofkapellmeister in Wien bei mehreren Anlässen laut und arrogant gegenüber Österreichern aufgetreten. Dabei hatte Piefke die Kaiserstadt (Wien) nie betreten, er zog mitseinem Musikkorps unmittelbar nach der Siegesparade in Gänserndorf wieder ab“.
Seit einigen Monaten steht nun die Klangskulptur in Gänserndorf. Ob dies helfen kann, den Namen des Hofkapellmeisters Johann Gottfried Piefke endgültig zu rehabilitieren?
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Sehr geehrter Herr Verworner,
vielen Dank für Ihre freundlichen Zeilen. Beim Anblick der Aufnahmen überkommt uns immer wieder ein bißchen Heinweh.
Gern würden wir noch einmal nach Hause fahren! Aber in unserem Alter und den kleinen Zipperlein wagen wir es nicht mehr so recht. Doch kommen immer wieder kleine Erinnerungen auf uns zu. Wie gerne sind wir in die Blaubeeren gegangen oder haben Pfifferlinge gesucht. Und wie oft haben wir am Backofen gesessen und geartet bis der erste Kuchen aus dem Ofen kam. Kaum abgekühlt, bekam jeder ein Stück in die Hand. Heute frage ich mich, wo ist die Zeit geblieben. Daß wir alles, trotz der furchtbaren Zeit 1945 überlebt haben, ist ein Wunder. Wir fanden damals Aufnahme bei den Verwandten in Berlin und wurden dort ansäßig. Das war nicht ganz so eindfach. Die Insellage Berlins machte uns später zu schaffen. So wagten wir nach der Pensionierung meines Mannes einen Umzug nach NRW.
Da mein Mann mit seinen 93 Jahren noch Auto fährt sind wir noch des öfteren unterwegs. Haben hier die Bäder Bad Pyrmont, Oynhausen, Driburg usw., ganz in der Nähe. Sind also dankbar für die schöne Zeit, die uns bisher geschenkt wurde.
Ebenso freuen wir uns immer wieder über unseren Heimatbrief!! Darum möchten wir Ihnen, sowie allen Mitarbeitern die sich so viel Mühe geben, ihn so vielseitig zu gestalten, ganz herzlich danken. Es dürfte nicht ganz einfach sein, nach so vielen Jahren immer wieder zu berichten. Möge es Ihnen darum gelingen Ihr letztes großes Vorhaben, eine Zusammenfassung der Heimatbriefe für unsere Nachkommen aufzuzeichnen. Wünschen darum Ihnen und Ihrer lieben Frau dafür viel Kraft, aber vor allen Dingen eine gute Gesundheit, damit Sie die weiteren Jahre dann in Ruhe genießen können.
Freundliche Grüße,
Ihre Familie Gerda & Emil Fiedler, früher St. Johannes und Malta,
jetzt Salzbrunnen Weg 9, 32805 Bad Meinberg.
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Von Herrn Rudolf Egbert Nultsch, Mellenseestr. 7, 10319 Berlin
erhielt die Redaktion nachstehenden Leserbrief
Erinnern – nicht vergessen
Die Vertreibung der deutschen Bevölkerung aus den Gebieten jenseits der Oder und Neiße jährte sich in diesem Jahr zum 64. Male. Dieses Ereignis und das damit verbundene Schreckenszenario, dem Millionen ausgesetzt waren und das Zig-Tausende nicht überlebten, hat weitgehend nur noch für die Betroffenen Bedeutung. – Viele Zeitgenossen wissen nicht einmal, dass rechts der jetzigen Grenze zu Polen deutsches Kulturland war und deutsch gesprochen wurde. Das Gestern interessiert häufig nicht, Alltagsangelegenheiten sind wichtiger.
So fährt man zum Einkauf nach Polen und wundert sich, wenn einem, vielleicht sogar von den heutigen Bewohnern der ehemaligen Neumark, deutsche Ortsbezeichnungen genannt werden. Ob sie dann auch behalten und verwendet werden, sei dahingestellt.
Uns Deutschen fällt es augenscheinlich schwer, offen und selbstverständlich mit der eigenen Historie umzugehen. Es ist deswegen wichtig, gegen das Verdrängen und Vergessen anzugehen; auch das gehört zur Vergangenheitsbewältigung.
Gerade im vereinten Europa sollte es jedem Volk, auch dem deutschen, gestattet sein, seiner Geschichte ohne Vorbehalte zu gedenken.
Vor dem endgültigen Verschwinden der Erlebnisgeneration wäre es deshalb endlich an der Zeit, eine Stätte des Erinnerns zu schaffen, ehe die Opfer ganz vergessen sind.
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Ein Leserbrief zur Erinnerung an einen guten Heimatfreund
Bericht zu einem Briefwechsel, aufgeschrieben von Helmut Sommer
Am 23. August 2009 schrieb ich folgenden Brief nach Australien:
An Familie Heini Vocke
118 Lawrence Vale Road, Launeston 7249, Australien
Liebe Angehörige von Heini Vocke,
mit Bestürzung habe ich vor wenigen Tagen von Herrn Rudolf Mugai telefonisch erfahren, dass Heini verstorben ist. Ich spreche Ihnen allen im Namen der ehemaligen Lagower, die durch ihre Mitgliedschaft im Heimatkreis Oststemberg e.V. noch gedanklich mit der alten Heimat verbunden sind, unser tief empfundenes Beileid aus.
Diejenigen von uns, die am Heimattreffen 2008 in Berlin Tegel oder an der Heimatreise nach Lagow des gleichen Jahres teilgenommen haben, werden nie vergessen, wie der Verstorbene voller Inbrunst und vor versammeltem Publikum durch seinen Gesang sein geliebtes Lagow und das Stemberger Land hoch leben ließ. Und auch nicht, wie er diesen Gesang dann am Vollmondabend in Lagow wiederholte.
Vor allem aber sind wir dankbar dafür, dass es ihm in diesem Jahr vergönnt war, die von ihm so geliebte Heimat noch einmal wiederzusehen und ausgiebig zu genießen – ich war selbst an diesen Tagen dabei und habe mich von seiner Begeisterung anstecken lassen.
Wenn Sie nichts dagegen haben, werde ich diesen Brief als Nachruf in unserem nächsten Heimatbrief neben der Todesanzeige als meinen Leserbrief veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin verbleibe ich in aufrichtiger Trauer
Helmut Sommer
Am 11. September 2009 fand ich in meinem PC
die folgende e-Mail als Antwort vor:
Dear Helmut Sommer
My name is Michael Vocke. I am Heini’s son who came with him to Germany and Lagow in June 2008.
Thank you fort he letter sending condolences on behalf of yourself and the group you represent. lt is with great fondness that I remember how you lookes after us in Lagow. I will never forget the kindness or theway you and your group showed us every hospitality while at Tegel, Berlin and later when in Lagow. A very THANK YOU.
I look forward to meeting you again, hopefully in the near future (June 2010 I hope). Until then stay safe and healthy.
Yours truly Michael Vocke
Sinngemäße Übersetzung:
Lieber Herr Sommer,
mein Name ist Michael Vocke, ich bin der Sohn von Heini, der mit ihm im Juni 2008 in Deutschland und in Lagow war.
Vielen Dank für das von Ihnen und im Namen Ihrer Gruppe ausgesprochene Mitgefühl. Ich erinnere mich liebevoll daran, wie Sie sich in Lagow um uns gekümmert haben. Ich werde nie die Freundlichkeit vergessen, wie Sie und Ihre Gruppe in Tegel, in Berlin und in Lagow stets gastfreundlich waren. Ein sehr großes Danke schön.
Ich freue mich im Voraus, Sie wieder zu sehen, wie ich hoffe in naher Zukunft (im Juli 2010). Bis dahin bleiben Sie sicher und gesund.
Ihr aufrichtiger Michael Vocke