Gruß an die Heimatfreunde
Sehr geehrte, liebe Heimatfreunde,
In diesem Jahr gedenken wir besonders der Schicksale derer, die vor 70 Jahren durch Krieg, Flucht, Vertreibung und Deportation haben Verletzung, seelische Schäden und Tod erleiden müssen. Die Schilderung von Einzelschicksalen ruft uns diese Zeit in die unmittelbare Erinnerung zurück.
Wir setzen in diesem Heft die Berichte über das eigene Erleben von Rosemarie Borchardt und Helmut Munkow aus dem letzten Heft fort. Wir erinnern uns daran, dass nach dem schnellen Vorstoß der Sowjettruppen Ende Januar/Anfang Februar bis zur Oder, die Front bis Mitte April 1945 dort verharrte. Den sehr persönlichen Tagebuchbericht gerade aus diesem Zeitraum der damals 15 ½-jährigen Mechthild Meyer, Tochter des Pastors der Brüdergemeine Neudresden, hat mir Frau Mechthild Zippel geb. Meyer für den Heimatbrief gegeben.
Ich danke allen, die uns Berichte für den „Heimatbrief“ zur Verfügung stellen. Auch über Leserzuschriften und Telefonate freuen wir uns.
Wir können uns in diesem Jahr an viele Jubiläen und Jahrestage erinnern. Bismarck wurde vor 200 Jahren geboren. Zu seinem 80. Geburtstag erhielt der „Moritzstein“ bei der Oberförsterei Alt Limmritz den Namen „Bismarckstein“.
Ganz besonders freuen können wir uns, dass die vor 20 Jahren gepflanzte „Zielenziger Eiche“ zu einem stattlichen Baum herangewachsen ist und von der „gutnachbarschaftlichen“ Beziehung zwischen Deutschen und Polen, zwischen Zielenzigern und Sulęcinern Zeugnis ablegt.
Übrigens haben die Neuwahlen in Polen Änderungen in der Besetzung der Bürgermeister- und des Landratspostens gebracht: Bürgermeister in Zielenzig (Sulęcin) ist jetzt der ehemalige Landrat Dariusz Ejchart, Patryk Lewicki heisst der neue Landrat (Starosta) und Michał Deptuch ist sein Stellvertreter (Wicestarosta). In Lagow (Łagów) heisst der neue Bürgermeister Czesław Kalbarczyk und in Kriescht (Krzeszyce) Stanisław Peczkajtis. Allen gute Wünsche für eine erfolgreiche Amtsführung.
Wir danken den bisherigen langjährigen Bürgermeistern Michał Deptuch (Sulęcin), Czesław Symeryak (Krzeszyce) und Ryszard Oleszkiewicz (Łagów) für die gute Pflege der Kontakte mit unserem Heimatkreis und hoffen, dass sich diese unter den neuen Amtsinhabern noch erweitern mögen.
Wir haben auch erfahren, dass der Leiter des Johanniterhauses, Jacek Cieluch, zum 31. Mai 2015 das Johanniterhaus verlässt. Wir danken ihm für zahlreiche deutsch-polnische Veranstaltungen, die Gastfreundschaft in seinem Hause, Beiträge im „Heimatbrief“ und den besonderen Besuch „verlassenen Orte“ auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Wandern.
Wir können uns weiter freuen, dass in unseren Heimatorten durch die nachwachsenden Generationen Zentren zur Erforschung der Ortsgeschichte eingerichtet werden (beispielhaft in Alt Limmritz, S. 45). Hier kommt unser „Großprojekt“ Digitalisierung aller „Heimatbriefe“ und Einrichtung einer eigenen Internet-Seite („Internet-Portal“) gerade recht. Herr Barsch und ich haben mit unserem Westkreuzverlag schon konkrete Einzelheiten besprochen. Das Projekt wird ab Mai realisiert werden. Als Ergebnis wird dann für das Informationsverhalten der „Smartphone-Generation“ eine maßgeschneiderte Informationquelle über unseren Heimatkreis geboten. Da gibt es dann eine Möglichkeit, wie in einem Lexikon, über Stichwörter nach allem, was seit 1972 erschienen ist, zu suchen und sich das Gefundene unmittelbar, auch unterwegs, somit auch in Polen, Seite für Seite anzeigen zu lassen. Wer möchte, erhält die Heimatbriefe auch auf einer DVD. Damit erreichen wir einen weit größeren Kreis von Interessierten, als dies jemals mit den gedruckten Ausgaben möglich war. Das wäre sicher auch im Sinne unserer Eltern und Vorfahren. Bitte unterstützen Sie dieses Projekt durch Ihre Spenden.
Liebe Heimatfreunde, in unserer Kreiskartei sind noch knapp 2000 Mitglieder eingetragen. Weniger als 100, nicht einmal 5 Prozent davon, kommen zu den jährlichen Haupttreffen in Tegel. Für die Mitarbeit im Vorstand haben wir bisher keine Interessenten gewinnen können. In der hier abgedruckten Tagesordnung haben wir daher unter dem Tagesordnungspunkt 7. „Wahl des Vorstands oder Auflösung des Vereins“ in 7.1Wahl des Vorstands vorgesehen und, hilfsweise, für den Fall, dass diese erneut scheitert, als 7.2 Beschluss zur Auflösung des „Heimatkreis Oststernberg e. V.“ zum 31.12.2015 aufgeführt. Die „Weihnachtsausgabe“ HB3/2015 wäre dann der letzte Heimatbrief. 2016 wäre das 65. Bestehensjahr unseres „Heimatkreis Oststernberg e. V.“
Der Vorstand lädt Sie alle herzlich zum Heimattreffen am
14. Juni 2015 nach Tegel ein und freut sich auf Ihre Teilnahme an der besonders vielseitig interessanten Heimatreise.
Wie stets: Alle guten Wünsche
Ihr Vorsitzender Heinz Habermann